ÖKOMEDIA-Filme auf Nachspieltour


Bald nach unserem ersten herzlichen Empfang auf dem großen Freiburger Umweltfilmfestival ÖKOMEDIA war die Idee entstanden, alle Preisträgerfilme in Berlin und Brandenburg nachzuspielen, ein Festivalecho im Osten zu schaffen.
FÖN e.V. wurde zum Motor. Half schon bald in Cottbus, Lenzen an der Elbe, Buckow/Märkische Schweiz, Eberswalde, Angermünde, Berlin, zusammen mit dem NABU und mit dem Umweltverein ARGUS auch in Potsdam, jährliche Veranstaltungen zu organisieren. Bevor 2006 die Ökofilmtour als eigenes Festival entstand, liefen die Filme zuletzt schon in 14 Brandenburger Orten.
Auch die Märkische Schweiz, inzwischen Naturpark, erlebte ein schönes Echo. Denn im kleinen Buckow hatte sich über Jahrzehnte ein großes Kino erhalten und dank seines enthusiastischen Leiters Peter Gundlach zu einer Kultstätte mit Hausbar und umschwärmter Vorführtechnik entwickelt. Gegen den Druck der Spielfilmverleiher setzte er für den Januar 1999 zum dritten Mal nach meinen Vorschlägen eine dreitägige Unterbrechung durch. Für Ökofilmtage im Naturpark.

Als Vorsitzender des Naturparkvereins besprach ich mit Jutta Schölzel von der FÖN-Geschäftsstelle und mit Marianne Chapuis vom ÖKOMEDIA-Institut in Freiburg die kommende Nachspieltournee. Beteiligt waren diesmal neben Bremen und Osnabrück Buckow, Cottbus, Erfurt, Lenzen, Potsdam und Templin.
Die drei Tage im Buckower Kino wollten wir wieder von morgens bis spät abends füllen. Flyer und Artikel in der Märkischen Oderzeitung wurden gedruckt, mit Erlaubnis der Amtsleitung Plakate an allen Zufahrtsstraßen aufgehängt. Referenten und Sprecher für einzulesende deutsche Filmtexte eingeladen. Bis morgens um 4 Uhr saß ich mit Peter Gundlach in seinem Vorführraum, um die passend zu machen.

Jutta Schölzel und Werner Peter, der FÖN-Vorsitzende, halfen bei der Organisation, waren eine wichtige „Drehscheibe“ zu allen Spielstätten, nach Freiburg und vor allem auch zum WWF. Denn dort lag diesmal allein für die Buckower Veranstaltungen zur Finanzierung aller Kosten und Honorare unser Förderantrag von über 5 000 DM. Er wurde bewilligt und die Filmtage im neuen Naturpark mit über 700 Besuchern als Winteralternative zu sommerlichen Open-Air-Konzerten ein Erfolg.
Das Müncheberger Gymnasium kam mit seinen oberen Jahrgängen, ein buntes Kindernachmittagsprogramm füllte ebenso das Kino. Auch die drei Abende waren ausverkauft. Es gab wieder kritische internationale Produktionen, große Tierfilme aber auch Klassiker, wie „Nanook, der Eskimo“ aus der Stiftung Deutsche Kinemathek. Der Direktor des ZALF Münchberg sprach über Ausgrabungen in der Buckower Wolfsschlucht zum Jahrtausendunwetter von 1342, eine Ärztin aus Berlin über Allergien bei Kindern. Für die spätere Idee von FÖN, das 2005 insolvente Freiburger Festival in der Ökofilmtour neu aufleben zu lassen, waren diese Tage ein schöner Test.

Hartmut Sommerschuh