Filmworkshop: Klimakrise macht keine Pause

Mit Hilfe der Medienpädagogin Kristin Ehlert und des Lehrers Florian Kirchesch, der sich in dem Klimabündnis „Potsdam for Future“ engagiert, bot das Projekt im Förderzeitraum Jugendlichen die Möglichkeit einen eigenen Dokumentarfilm zu drehen. Als Ausgangspunkt sollten in einem Kurzfilm Themen erzählt werden, die sich mit den Problemen und Inhalten ökologischer und sozialer Kernfragen beschäftigen. Dazu gehört das Schreiben von Drehbüchern, das Drehen des Films, das Schneiden und Vertonen und natürlich die "Welturaufführung" mit Freunden und Angehörigen.

Im September 2020 konnte an sieben Tagen der Jugendfilmworkshop „Die Klimakrise macht keine Pause“ in Verbindung zu der Jugendbewegung „Fridays for Future“ mit acht Jugendlichen im Alter von 15 bis 19 Jahren stattfinden. Durch die Kontakte einiger teilnehmenden Jugendlichen in die „Fridays for Future“- Bewegung wurde sich im Vorfeld darauf geeinigt, die Jugendbewegung filmisch auf einer Demonstration zu begleiten und dabei die Hintergründe darzustellen. Unter den besonderen zeitlichen Begebenheiten der aktuellen Corona-Pandemie wurden auch persönliche Verhaltensweisen reflektiert und im Film dokumentiert.

Im Vorfeld des Drehs haben sich die Jugendlichen gemeinsam mit Kristin Ehlert die Frage gestellt, was Protest leisten kann und wie weit er gehen darf. Auch haben sich die Jugendlichen intensiv mit dem Klimawandel und Nachhaltigkeitszielen beschäftigt sowie eigene Bedürfnisse und Wünsche mit Hilfe eines Mentimeters (Online-Fragebogen) analysiert:

„Auf was würdet ihr der Umwelt zuliebe am ehesten verzichten?“
„2°C Erwärmung machbar – eine Zukunft durch Verbote?“


Die Diskussion über den Klimawandel fand schnell einen Konsens: Unser bisheriger Ressourcenverbrauch und das Bevölkerungswachstum treiben unsere Erde an ihre planetaren Grenzen. Wissenschaft, Politik und Wirtschaft sind sich mittlerweile einig, dass wir uns zu einer nachhaltigen und klimaverträglichen Gesellschaft entwickeln müssen. Doch wie gestalten wir diese Transformation, damit sie gelingt? Hier gingen die Meinungen der Jugendlichen weit auseinander. Sind Steuern, gesetzliche Einschränkungen und Verbote tatsächlich die Lösung? Oder sollen wir es den Markt regeln lassen? Brauchen wir einfach eine Kombination aus technischen und sozialen Innovationen – aber wie sähe die aus? Und wie viel Verantwortung trägt jedeR Einzelne von uns? Die Jugendlichen haben sich über diese Fragestellungen Gedanken gemacht und untereinander diskutiert bevor die praktische Umsetzung des Filmes besprochen wurde.


Anschließend wurde ein Filmkonzept erarbeitet, in dem die Zielgruppe festgelegt und die Aussagekraft des Dokumentarfilmes durchdacht wurde. Wichtig war im Vorfeld zu überlegen, welche Filmaufnahmen und Interviews für den eigenen Dokumentarstil benötigt werden. In den kommenden Treffen der Gruppe gab es eine Einführung in die Kamera- und Filmtechnik. Vor dem Dreh wurde neben der Aufgabenverteilung auch die Route der Demonstrationszüge am 25. September in Potsdam besprochen. Die Gruppe hat sich am Drehtag in zwei Kleingruppen aufgeteilt, um sowohl beide großen Demonstrationszüge aus verschiedenen Perspektiven zu filmen, als auch mehrere Interviews während der Kundgebung zu führen. Ein intensiver und zugleich für alle spannender fünfter Workshoptag. Nach dem Drehtag wurde das gefilmte Material von allen gesichtet und zusammen unter Anleitung geschnitten, vertont und produziert. In einem abschließenden Treffen im Oktober fand die Premiere statt: es wurden drei fertige Filme auf der großen Kinoleinwand des Reimar-Gilsenbach-Saales im Potsdamer Haus der Natur präsentiert und über die unterschiedlichen Versionen begeistert diskutiert. Im Zuge dieses Workshops beschäftigten sich die Jugendlichen mit unterschiedlichen Aspekten der Nachhaltigkeit und lernten dabei einen eigenen Film zu drehen. Es entstanden insgesamt drei Dokumentarfilme, die die Jugendlichen mit Unterstützung von Fachleuten selbst herstellten. Dadurch fand eine intensive Auseinandersetzung mit dem Klimawandel, der aktuellen Pandemielage und der Reflektion von eigenem Engagement statt.

Video aus dem Jugendfilmworkshop